Wie bei der Sozialinitiative der beiden Kirchen, ist auch hier bei der
Schrift der Sozialkammer die Anpassung an den Mainstream zu beklagen.
Hier wie dort hat man nicht den Mut, die Tatsachen deutlich beim Namen
zu nennen. Beispiel: Die „Reformen“ der Agenda 2010 seien in ihren
Wirkungen „umstritten“, heißt es des öfteren.
Dabei sind die Tatsachen
nicht zu leugnen: Sie waren für viele Menschen schädlich. Dagegen
würde ein befreiungstheologischer Ansatz die Folgen deutlich benennen
[Sehen], sie als sozialethisch nicht zu akzeptieren brandmarken (viele
Menschen leiden, die Reichen werden reicher, Südeuropas Mehrheiten
leiden) [Urteilen] und entsprechende Forderungen stellen: Weg mit der
Austeritätspolitik [Handeln]. Schon der Aufbau der Schrift zeigt das
Problem: Nicht das "Sehen" steht am Anfang, sondern die theologische
Aussage. Da sollte der Stolz auf Luther sich ein Beispiel an Papst
Franziskus nehmen.
Dr. Siegfried Ecker
1 Kommentar:
Kann man schon so sehen, dass da der Mut fehlt.
Aber es hat ja kein einzelner geschrieben, sondern die Sozialkammer der EKD, wo auch Arbeitgebervertreter und Unionspolitiker drinsitzen.
Dafür ist die Hochschätzung der Gewerkschaften und die Kritik an prekärer Arbeit schon ganz beachtlich,
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